Texterin und Social-Media-Managerin
· Dezember 2019
· aktualisiert September 2023
Zugegeben: Beides klingt anstrengend, nach viel Zeitaufwand und hat seine Vor- und Nachteile. Und um genau diese geht es in diesem Artikel. Ich habe bereits beide Varianten ausprobiert, bzw. ich stecke mittendrin. Ich berichte dir hier von meinen Erfahrungen und gebe dir Tipps an die Hand, wie du beides meistern kannst.
Mein Studium begann ich im Sommersemester 2013. Für alle, die jetzt keinen Taschenrechner rausholen wollen: Das sind nun fast 7 Jahre, de facto also 14 Semester. Und nein, ich studiere kein Jura oder Medizin. Ich studiere ganz klassisch im Bachelor-System und werde mein Studium im Sommer 2020 endlich abschließen. Das heißt nun aber nicht, dass ich faul, von meinen Eltern finanziert oder partysüchtig bin. Ganz im Gegenteil: Ich bin ehrgeizig, finanziere mich seit einigen Jahren selbst und habe tatsächlich noch keine einzige Studierendenparty während meines Studiums besucht. Ich war erst selbstständig als Studentin und dann Studentin als Selbstständige. Du fragst dich jetzt, wo der Unterschied sein soll? Das und mehr erfährst du in diesem Artikel!
Mit 21 Jahren habe ich angefangen, an der Universität zu Köln zu studieren. Es ist ja allseits bekannt, dass Köln keine günstige Stadt ist. Nach BAföG-Ablehnung benötigte ich doch etwas Unterstützung meiner Eltern. Aber ich habe auch nur das Nötigste angenommen, nämlich nur so hoch, wie mein BAföG-Satz theoretisch gewesen wäre. Zusätzlich bekam ich noch Kindergeld. In einer Stadt wie Köln mit so vielen Student:innen war es nicht einfach, einen Nebenjob zu finden. Da ich gut schreiben konnte, meldete ich mich bei diversen Texterbörsen an und schrieb für 1-2 Cent pro Wort. Die Arbeit machte mir Spaß, allerdings kam nicht viel bei rum. Ich merkte schnell, dass meine Texte gut ankamen und dass mir das Schreiben leicht von der Hand ging. Irgendwann erhielt ich immer mehr Texter-Jobs, fing an, freiberuflich bei einer Wochenzeitung zu arbeiten und so blieb dann auch der Gang zum Finanzamt nicht aus. Und plötzlich war ich auf einmal selbstständig als Studentin.
Genau so lief es dann auch weiter. Statt zum Seminar zu gehen, arbeitete ich lieber oder suchte nach neuen Aufträgen. Die Vorlesung absitzen vs. in der gleichen Zeit Geld verdienen – die Entscheidung fiel meist nicht schwer und natürlich aufs Arbeiten. Und so dauerte es nicht lange, bis sich mein Arbeitsstatus wechselte: Ich arbeitete Vollzeit-Selbstständig und absolvierte nebenberuflich mein Studium. Ohne Kindergeld, Bafög oder Almosen bin ich finanziell vollkommen auf mich allein gestellt und verdiene meinen Lebensunterhalt als freie Texterin.
Wenn du selbstständig als Student:in bist, ist die oberste Priorität das Absolvieren des Studiums. Du gehst zu allen Seminaren, Vorlesungen und Pflichtveranstaltungen. Du bereitest vor und nach. Du lernst fleißig für deine Klausurphasen und schreibst in den Semesterferien Hausarbeiten.
Kurz: Du orientierst dich an der Regelstudienzeit. Im Idealfall erhältst du Bafög und Kindergeld, sodass du auch verpflichtet bist, Nachweise der Studienleistungen zu erbringen und dich an die Vorgaben zu halten.
Selbstständig als Student:in heißt du kannst flexibel arbeiten, meist von Zuhause aus. Freie Zeiteinteilung, denn du kannst beispielsweise während einer langweiligen Vorlesung am Laptop arbeiten.
Aber das Ganze hat auch seine Nachteile.
Du trägst die volle Verantwortung für deine Arbeit: Buchhaltung, Steuererklärung, Kunden-Akquise, Anmeldung beim Finanzamt, Meldung bei der Krankenkasse, Finanzüberblick behalten. Du musst abklären, wie sich der Bafög-Bezug auf deine Selbstständigkeit auswirkt. Ein klassischer 450-Euro-Job im Restaurant ist z. B. logistisch deutlich einfacher.
Für deine Selbstständigkeit benötigst du aber das entsprechende Know-how. Und die nötige Disziplin, denn auch arbeiten im Homeoffice beherbergt seine Tücken. Einige Vor- und Nachteile, wenn du selbstständig als Student:in bist, habe ich dir unten in der Tabelle aufgelistet:
Pro |
Contra |
Homeoffice |
Zeitmanagement |
Studentische Krankenversicherung |
Organisation (Finanzamt, KV, Bafög) |
Freie Zeiteinteilung |
|
Erfahrung während des Studiums |
Bei dieser Variante liegt die oberste Priorität ganz klar auf dem Geld verdienen. Die Miete muss bezahlt werden, du brauchst Essen im Haus und bist vollkommen für dich verantwortlich. Denn du arbeitest hauptberuflich. Nebenbei noch ein Präsenz-Studium zu absolvieren, ist nicht einfach. Im Gegenteil – es erfordert viel Organisation, Motivation, Ehrgeiz und Disziplin.
Selbstmanagement ist hier das A und O. Neben der Universität, Freizeit, Familie, Freunde, Haushalt und Beziehung gilt es nun auch dafür zu sorgen, dass genug Geld für die Miete und Essen da ist. Und das jeden Monat aufs Neue.
90 Minuten Präsenz-Seminar bedeutet für dich hier in erster Linie eines: 90 Minuten kein Geld verdienen. Es gibt kein fixes und geregeltes Einkommen. Es steht nicht unbedingt immer fest, ob die nächsten drei Mieten bezahlt werden können. Ein Auftrag könnte wegfallen, der:die Kund:in könnte nicht bezahlen, du könntest krank werden und in dieser Zeit kein Geld verdienen.
Wenn du selbstständig als Student:in bist, ist dies oft schon mit einigen Startschwierigkeiten verbunden. Als Vollzeit-Selbstständige:r ist es keinesfalls leichter! Es gibt vieles, worauf man hier achten muss. Hierzu gehört beispielsweise die Eröffnung eines Geschäftskontos, die Krankenversicherung, die Rentenversicherung, eventuell eine Berufsunfähigkeitsversicherung und die Meldung beim Finanzamt. On top musst du regelmäßig Kund:innenakquise betreiben, deine Buchhaltung erledigen und Angebote schreiben. Wichtig ist vor allem, der Krankenkasse zu melden, dass du mehr als 20 Stunden pro Woche neben deinem Studium arbeitest. Dadurch fällt die studentische Krankenversicherung weg und deine monatlichen Beiträge erhöhen sich.
Daneben noch zu studieren, Präsenz-Seminare wahrzunehmen, Hausarbeiten zu schreiben oder für Klausuren zu lernen kann sehr hart sein. Du solltest das alles also nicht unterschätzen und dir über die Vor- und Nachteile bewusst sein:
Pro |
Contra |
Selbstverantwortung |
Schwieriges Zeitmanagement |
Freie Zeiteinteilung |
Höhere Versicherungsbeiträge (RV, KV) |
Homeoffice |
Keine studentische KV |
Höhere Preise |
Kein festes Einkommen |
Du siehst also: Beides hat definitiv seine Vor- und Nachteile. Sei dir dessen bewusst, bevor du dich für eine Variante entscheidest.
Wenn ich dir Eins aus meiner persönlichen Erfahrung raten kann: Selbstständig als Student:in ist cool und lohnt sich, aber lass das Studium nicht schleifen. Vollzeit-Selbstständigkeit und gleichzeitig studieren ist nicht einfach. Im Gegenteil sogar, es ist richtig harte Arbeit. Aber andererseits bietet es mir auch viel Freiraum und Kreativität, die ich nicht mehr hergeben möchte.
Nutze die Vorteile der Selbstständigkeit während deines Vollzeit-Studiums. Probiere dich aus, mache Fehler (aber bitte keine existenzschädigenden, also immer alles brav der Krankenkasse und dem Finanzamt melden), finde heraus, was du gerne arbeitest und eigne dir entsprechendes Know-how an. Denn wenn eine Zeit zum Selbstfinden, Ausprobieren und Lernen geeignet ist, dann doch die Studienzeit.
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Texterin und Social-Media-Managerin
Sabrina arbeitet bereits seit einigen Jahren freiberuflich als Texterin und Autorin. Nebenbei absolviert sie ihr Bachelor-Studium in Philosophie und Publizistik an der JGU Mainz. Spezialisiert hat sie sich auf die Themengebiete Reisen, Lifestyle und Kultur.
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