Gastautor
· April 2021
· aktualisiert September 2023
Natürlich möchtest du deine Produktfotos am liebsten in einem High-End Studio mit passendem Equipment aufnehmen, aber manchmal muss man sich auch einfach mit leichten Mitteln zu helfen wissen. Auch, wenn du für deine Produktfotografie nicht die Beleuchtungsmöglichkeiten eines Studios hast, kannst du dir mit einigen Tricks und ein wenig Arbeit Abhilfe schaffen. Wie du kreativ Schwächen deiner Ausrüstung kaschierst und deine Kund:innen trotzdem zufrieden stellst, erklären wir dir in diesem Artikel. Jean-Marc erklärt dir, wie es geht!
Aufgrund bestehender Corona-Verordnungen war es mir nicht möglich, mein Studio zu nutzen, um den Auftrag für ein Unternehmen zu realisieren. Ich musste also umdenken und planen, wie man die gewünschten Ergebnisse liefern kann, ohne dass es einen merklichen Qualitätsverlust gibt.
Für die Freisteller-Aufnahmen habe ich mir in meinem weißen Kleiderschrank eine Hohlkehle aus weißen Pappkartons gebaut, sowie einen Drehteller. Dadurch konnte ich die Produkte in exakt gleicher Größe fotografieren und es ersparte nachträgliche Anpassungen. Der Drehteller wurde ebenfalls mit Pappe ausgelegt. Es empfiehlt sich außerdem, für Produkte etwas längere Brennweiten (mehr als 24mm) zu nutzen, da es sonst zu Verzerrungen kommen kann. Setzt auf längere Brennweiten! In meinem Auftrag habe ich mit Brennweiten von 85 bis 200 mm gearbeitet.
Für die sogenannten Action-Shots hatte ich das Glück, in der Nähe einer Baustelle zu wohnen, die ich nach kurzer Absprache mit dem Bauleiter für meine Produktfotografie nutzen durfte. Mach dir also deine Umgebung, so gut es geht, zunutze und versuche, das Beste aus deinen Möglichkeiten rauszuschlagen. Das Ziel von Action-Shots ist es, potenziellen Kund:innen zu zeigen, wie dieses Produkt in seiner Verwendung aussieht. Da es sich in diesem Fall um Sicherheitsschuhe handelte, lohnt es sich, bestimmte Features zu zeigen, wie zum Beispiel die Stahlkappe oder die Staubresistenz.
Für das Bild, das die Staubresistenz herausstellen sollte, habe ich mit 2 Blitzen gearbeitet. Blitz A sollte mit 200mm den Schuh fokussieren, während Blitz B mit 135mm den Kies, der vom Model mit einer Schaufel heruntergelassen wurde, sichtbarer machen sollte. Außerdem wurde die Hose des Models nach oben gezogen und festgeklebt, um so den Schuh in Gänze zeigen zu können.
Beim zweiten Bild war es das Ziel, die Stahlkappe zu präsentieren. Dazu wurden verschiedene Feldsteinwürfel auf eine Fläche gelegt und gestapelt, um somit den Eindruck zu erzeugen, dass ein Stein auf die Spitze des Schuhs gefallen sei. Bei Produktfotografie-Beleuchtung in Tageslicht-Shootings wie diesem ist es ratsam, einen Diffusor zu verwenden, um weiteres Licht zu erhalten. In diesem Fall hat das Model den Diffusor gehalten. Des Weiteren wurde ein Blitz mit 24mm und 1/16 der Leistung genutzt, um den Vordergrund zu erhellen.
Für den Aufmacher wurde ein Blitz von Schräg vorne mit voller Leistung bei 200 mm positioniert und ein zweiter, der bei 20 mm und 1/32 Leistung einfach nur von hinten etwas aufhebt, aber ohne das massive Schatten auftreten. Achte auch immer darauf, dass der Vordergrund so unauffällig wie möglich ist, um nicht vom Produkt abzulenken.
Bei einem weiteren Projekt ging es darum, Blumen und Pflanzen für den Online-Shop eines lokalen Geschäfts zu fotografieren. Der Geschäftsleitung war es dabei wichtig, dass die Kund:innen den Laden auf den Bildern wiedererkennen. Dazu gehören unter anderem die Holzbretter an der Wand, sowie ein magentafarbenes Zimmer, in dem sich alle Pflanzen befinden.
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Für die Integration des magentafarbenen Raums wurde die Pflanze in die Mitte des Raumes auf einen Hocker platziert. Der Plan war hier sehr offenblendig mit 2.8 bis 3.5 und 150mm zu fotografieren, um einen ruhigen Hintergrund zu erzeugen, der gleichzeitig aber auch Elemente des Raums präsentiert. Wie man in diesen drei Bilder gut sehen kann, war das Ziel ein Referenzbild für die verschiedenen Größen des Straußes. Bei Referenzbildern solltest du besonders auf einen gleichbleibenden Hintergrund achten. So sind die Bilder vergleichbar!
Bei diesem Shooting wurde nur mit natürlichem Licht gearbeitet. Für die Beleuchtung deiner Produktfotografie musst du deine Arbeit immer an die Gegebenheiten anpassen. Hier mussten also auch die Verschlusszeiten dementsprechend länger werden, denn es wurde durchgehend mit ISO 50 fotografiert, um Rauschen, so gut es ging, zu vermeiden.
Um wie hier Produkte unterschiedlicher Größe trotzdem gut darzustellen, kannst du (wie im dritten Bild zu sehen) deine Bilder noch zuschneiden. Bei diesem Bild bleibt die Auflösung immer noch beachtlich mit 2500 x 3300 Pixeln.
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Den Kund:innen war es außerdem wichtig, dass die unterschiedlichen Kategorien, die in dem Online-Shop angeboten werden, klar ausdifferenziert sind. Wünsche deiner Kund:innen sind zwar immer eine Herausforderung, aber können auch Möglichkeiten sein, fehlende Ausrüstung wett zu machen! Hier gibt es eine simple Lösung, auch wenn diese mit ein wenig Mehraufwand verbunden ist. Du kannst schließlich einfach drei verschiedene Hintergründe bauen; beziehungsweise suchen.
In diesem Fall war, wie bereits erwähnt, das Holz und der magentafarbene Raum sehr wichtig. Auch sollte für die saisonalen Angebote der kommende Frühling ins Auge springen. Hier bot sich eine alte Fensterklappe, sowie Efeu, und eine Lichterkette an, um etwas frühlingshafte Stimmung zu erzeugen. Dinge wie Lichterketten können immer wieder auch bei der Beleuchtung der Produktfotografie helfen. In diesem Fall wäre ein richtiges Studio ja vielleicht sogar hinderlich gewesen!
Das Endresultat siehst du hier:
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Jetzt passende Aufträge findenKlar, Zugang zu High-Quality Equipment ist angenehm und kann Arbeit sparen, aber du hast nicht immer diesen Luxus! In der Produktfotografie ist es wichtig, auf die individuellen Wünsche deiner Kund:innen einzugehen! Zum Glück lässt sich auch mit etwas Kreativität, Mut und Fleiß ein wirklich ansehnliches Ergebnis auf die Beine stellen. Du kannst dich leider auch nicht uneingeschränkt darauf verlassen, dass es mit dem Studio immer klappt. Es ist also wichtig zu wissen, wie man auch ohne High-Tech Ausrüstung zurechtkommt. Schließlich willst du ja nicht nur wegen etwas fehlender Ausrüstung lukrative Aufträge ausschlagen.
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Gastautor
Jean hat früh mit der Fotografie angefangen und nie aufgehört! Er liebt sein Handwerk und tut alles dafür, dass er stolz auf seine Produktionen sein kann. Neben der Fotografie arbeitet er auch im Bereich Social Media und Management.
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