Gastautor
· Juni 2016
· aktualisiert November 2024
“Der erste Eindruck zählt” – das gilt für Illustrationen, Internetseiten, Broschüren und auch bei der Bewerbung um einen Auftrag. Auftraggeber:innen tendieren dazu, sich bei Einschätzung der Kompetenz eines:einer Bewerber:in auf ihr Bauchgefühl zu verlassen. Nicht zu unrecht: Deine Bewerbung sagt mehr über deine Arbeitsweise aus, als dir vielleicht bewusst ist. Eine strukturierte Bewerbung spricht für sich. Wir zeigen dir in diesem Artikel wie du sympatische Bewerbungen schreiben kannst!
Auftraggeber:innen erhalten bei Junico oft viele Bewerbungen von Studierenden aus ganz unterschiedlichen Studiengängen. Um die Qualität der Bewerbungen zu sichern, verschicken wir die Bewerbungen gesammelt zu festgelegten Uhrzeiten und filtern nicht repräsentative Bewerbungen zuvor aus. Dazu zählen grundsätzlich alle Bewerbungen, die den Bewerbungstext vernachlässigen. Einige Beispiele:
Diese Bewerbungstexte kommen meist von Studierenden, die die eigenen Kompetenzen zu hoch einschätzen. Auch wenn deine Referenzen Bände sprechen, gehört ein ordentliches Anschreiben zum guten Ton. Vergiss nicht, dass du als Freelancer:in arbeitest und dem:der Auftraggeber:in gleichberechtigt gegenübertrittst. Der:die Auftraggeber:in erhält wenig Einblick in den Entwicklungsprozess eines Produkts, schließlich bist du kein:e Angestellte:r. Vergibt ein:e Auftraggeber:in einen Job an eine:n Freelancer:in, dann gibt er:sie ihm:ihr einen Vertrauensvorschuss. Auch das gehört zum Verhaltenskodex beim Bewerbungen schreiben.
In manchen Ratgebern wird empfohlen, beim Bewerbungen schreiben auf das AIDA-Prinzip zurückzugreifen. Das AIDA-Prinzip fußt auf den vier Pfeilern “Attention” (1), “Interest” (2), “Desire” (3) und “Action” (4), die in dieser Reihenfolge das Verlangen nach einem Produkt schüren sollen. Da AIDA ein Werbewirkungsprinzip ist, sind die Bezeichnungen der Pfeiler für einige Studierende missverständlich und sorgen für missglückte Bewerbungen:
"Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie möchten endlich einen kompetenten Entwickler für Ihre Web-App? (1) Neben meinem Informatik-Studium habe ich die technisch fortschrittlichste Website am Markt zum Vergleich von Flugpreisen entwickelt. (2) Ihre Web-App kann ich mit MEAN-Stack umsetzen – weil diese Technik so modern ist, nehmen viele Programmierer hier einen Stundenlohn im dreistelligen Bereich. Aber weil mir Ihr Unternehmen sympathisch ist, mache ich Ihnen einen günstigen Preis. (3)
Melden Sie sich schnell – ich bin bereits im Gespräch mit zwei weiteren Auftraggebern. (4)"
Der:die Bewerber:in versucht hier mit allen Mitteln, den:die Auftraggeber:in von der Dringlichkeit einer Zusage zu überzeugen.Problematisch ist nur, dass der Bewerbungstext fast ausschließlich aus Worthülsen und haltlosen Behauptungen besteht. Der:die Auftraggeber:in mag denken:
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Wenn du Bewerbungen schreibst, sollten sie in sich geschlossen und konsistent sein. Gerade in Deutschland – in dessen Kultur Understatement fest verankert ist –, sollte um jeden Preis vermieden werden, bei der Bewerbung zu dick aufzutragen. Eine nüchterne Darstellung der eigenen Fähigkeiten wirkt oft Wunder:
“Sehr geehrte Damen und Herren,
gerne würde ich den Auftrag zur Erstellung einer Web-App für Sie übernehmen. (1) Neben meinem Informatik-Studium – ich befinde mich momentan im fünften Semester – habe ich bereits eine Internetseite zum Vergleich von Flugpreisen erstellt. (2) Ihre Web-App könnte ich auf Basis des MEAN-Stacks mit einer NoSQL-Datenbank umsetzen, was sehr kurze Seitenladezeiten verspricht. (3)
Über Ihre Rückmeldung würde ich mich sehr freuen. (4)”
Dieser Bewerbungstext wahrt die bekannte Form und versorgt den:die Auftraggeber:in mit allen nötigen Informationen. Dazu zählen:
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Anhand des zuletzt genannten Bewerbungstextes haben wir ein Skelett, um gute Bewerbungen zu schreiben. Jetzt geht es darum, uns von unseren Mitbewerber:innen abzuheben. Kreativen Freiraum bieten die folgenden Sätze:
“Gerne würde ich den Auftrag zur Erstellung einer Web-App für Sie übernehmen.” (1)
“Über Ihre Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.” (2)
Eigentlich sind das Satzhülsen. Jeder nutzt sie, sie stehen in jedem Bewerbungsratgeber – und dennoch langweilt es eine:n Auftraggeber:in, wenn jeder Bewerbungstext gleich beginnt und gleich endet. Diese Satzhülsen haben trotz allem eine Funktion fürs Bewerbungen schreiben:
(1) Stellt den Bezug zum Auftrag her und vermittelt dem:der Auftraggeber:in das Anliegen des:der Bewerber:in. Nicht umsonst gibt es das Sprichwort, dass man nicht mit der Tür ins Haus fällt.
(2) Sorgt für einen runden Abschluss der Bewerbung. Verzichtest du auf diese Formalität und brichst deine Bewerbung kurz vor dem Ende einfach ab, dann kommt das grob. An dieser Stelle könntest du auch die “Next Steps” anbringen. Das ist eine Sache, die du dir in der Kommunikation mit Unternehmer:innen sowieso angewöhnen solltest: Unternehmer:innen freuen sich nicht über E-Mails, die ins Leere formuliert ist. Deshalb solltest du immer Lösungsvorschläge und Anknüpfungspunkte präsentieren.
Die besprochenen Satzhülsen bieten das Potenzial, dich von deinen Mitbewerber:innen abzuheben – ohne, dass du dabei ins Labern gerätst. Denn wenn sich ein* Auftraggeber:in zehn Bewerbungen und mehr angucken muss, dann wünscht er:sie sich die Bewerbungstexte so pointiert wie möglich.
Wie würzen wir diese Satzhülsen nun, um sie den Auftraggeber:innen schmackhaft zu machen? Angenommen, wir bewerben uns auf folgenden Auftrag:
Entwicklung einer Tourismus-Website
Wir sind ein junges Dortmunder Startup und suchen einen talentierten Entwickler, der uns bei der Umsetzung einer Website zum Verkauf von Last-Minute-Reisen unterstützt. Wichtig ist, dass wir die Reisen selbstständig in ein Backend einpflegen können und unsere Kunden eine Reise via PayPal oder Kreditkarte buchen können. Du solltest bei Erstellung der Website Hand in Hand mit unserem SEO zusammenarbeiten.
Das bietet doch schonmal viel Angriffsfläche. Wir wissen nun folgendes über unsere:n Auftraggeber:in:
Daraus ließe sich beispielsweise folgender Bewerbungstext basteln:
“Sehr geehrte Damen und Herren,
gerne würde ich mich vom Urlaub in Mailand aus auf Ihren Auftrag bewerben. Neben meinem Informatik-Studium – ich befinde mich momentan im fünften Semester – habe ich bereits eine Internetseite zum Vergleich von Flugpreisen erstellt. Ihre Web-App könnte ich auf Basis des MEAN-Stacks umsetzen, was die Ladezeiten der Website verringert und so bessere Positionen in den Google-Suchergebnissen verspricht.
Sonnige Grüße nach Dortmund von
Paul Programmierer”
Das klingt smart und sympathisch. Der:die Auftraggeber:in kann aus dieser Bewerbung herauslesen, dass:
Wenn du nun beim Bewerbungen schreiben noch ein paar gute Referenzen hochlädst, solltest du den Auftrag eintüten können. Referenzen, die nichts mit dem Projekt deines:deiner Auftraggeber:in gemein haben, solltest du jedoch nicht im Bewerbungstext erwähnen. Auch grundlegende Fähigkeiten – wie der Umgang mit Office-Produkten – haben, solange nicht von Auftraggeber:innen in der Auftragsbeschreibung konkret gefordert, nichts im Bewerbungstext verloren. Dasselbe gilt für Hobbys und Fremdsprachenkenntnisse, solange sie dir bei Bearbeitung des Auftragsgegenstands keinen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Bewerber:innen bieten.
Als Freelancer:in erreicht man einen Punkt, an dem man so viele Projekte abgeschlossen und Erfahrungen gesammelt hat, dass man keine Bewerbungen schreiben kann die nur aus einer Hand voll Sätze besteht. Wer bereits so lange als Freelancer:in unterwegs ist, hat sich wahrscheinlich sowieso schon Gedanken darüber gemacht, eine eigene Website zu erstellen und die vergangenen Arbeiten in einem Online-Portfolio zu präsentieren.
Trotz deiner Expertise solltest du auch hier versuchen, deinen Bewerbungstext so pointiert wie möglich zu halten. Erwähne nur die für den Auftrag relevantesten Projekte! Die Referenzen, die du zusätzlich auf Junico hochladen kannst, sollten nur aus deinen besten und repräsentativsten Arbeiten bestehen.
Jeder Mensch tickt anders. Gibt ein:e Auftraggeber:in eine besonders lange Auftragsbeschreibung ab, erwartet er von dir im Bewerbungstext möglicherweise schon erste Ideen zur Umsetzung des Projekts. Hier kommt es auf das richtige Fingerspitzengefühl an – und in einem solchen Fall darfst du dich natürlich umfassender ausdrücken. Dennoch solltest du darauf achten, nicht ins Schwafeln zu geraten.
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Versuche beim Bewerbungen schreiben einfach dich so präzise wie möglich an der Vorgabe des Briefings der Auftraggeber:in entlangzuhangeln. Hältst du dich dann noch an das AIDA Prinzip und befolgst die Ratschläge aus diesem Artikel, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen!
In manchen Ratgebern wird empfohlen, bei der Bewerbung auf das AIDA-Prinzip zurückzugreifen. Das AIDA-Prinzip fußt auf den vier Pfeilern “Attention” (1), “Interest” (2), “Desire” (3) und “Action” (4), die in dieser Reihenfolge das Verlangen nach einem Produkt schüren sollen.
“Gerne würde ich den Auftrag zur Erstellung einer Web-App für Sie übernehmen.” (1) “Über Ihre Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.” (2) Eigentlich sind das Satzhülsen. Jeder nutzt sie, sie stehen in jedem Bewerbungsratgeber – und dennoch langweilt es einen Auftraggeber, wenn jeder Bewerbungstext gleich beginnt und gleich endet.
Der erste Buchstabe im Absatz nach der Anrede wird groß geschrieben. Im Fließtext werden Superlative benutzt. Im Fließtext werden Worthülsen wie “professionell” oder “kompetent” benutzt. Berufliche Qualifikationen werden genannt, die nicht für den Auftrag relevant sind. "Sie" wird großgeschrieben, "Ihre/n" aber klein
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Gastautor
Simon hat während seines Studiums als Freelancer gearbeitet. Zuerst als SEO-Experte, dann als Developer – mittlerweile hat Simon seine eigene Firma.
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