Ein proppenvoller Rucksack auf dem Rücken, eine zerknautschte Weltkarte in der Hand und die Finanzen der Reisekasse im Griff: So sieht es aus, das fantastische Bild vom abenteuerlichen Freelancer auf Reisen. Doch Achtung: Freelancertätigkeiten gibt es nicht immer mit der maximalen Freiheit im Doppelpack und zum Mitnehmen. Digitale Nomadinnen und Nomaden müssen neben all den Vorteilen, die zwischen den internationalen Abenteuern stecken, auch mit einigen Hindernissen rechnen. Inwiefern die Art des Auftrages deine bevorstehende Reise beeinflussen kann und welche Schwierigkeiten es zu beachten gilt, erfährst du hier:
Gibt es hier irgendwo WIFI?
Du möchtest die beachtlichen Gipfel des Himalayas besteigen? Die entlegenen Flecken Mexikos entdecken? Die atemberaubenden Weiten Islands bestaunen? Die erste Freelancer-Regel wird dich unterwegs schnell auf den Boden der harten Tatsachen bringen: Ohne. Netz. Nichts. Los. Für die meisten Freelancerjobs ist eine gewährleistete Erreichbarkeit unabdingbar. Ob für Rückfragen bereits abgeschlossener Projekte, für die stetige Akquise neuer Aufträge oder aber Resultatüberlieferungen: Die totale Abschottung ist ein Mysterium. Kalkuliere demnach deine Reise mit einer gesunden Mischung aus abenteuerreichen Offroad-Trips und internetreichen Aufenthalten.
Haben Sie auch einen Tisch an einer Steckdose?
Das kleine 1x1 der backpackenden Freelancer ist recht einfach: finanzielle Unabhängigkeit auf Reisen entspricht technischer Abhängigkeit auf Reisen. Wir kommen vier Tage ohne eine Dusche aus; Wir trinken das Wasser aus 20l-Kanistern auf Vorrat; Doch zeigt der Akkustand einen roten Balken an, sind wir geliefert. Pfadfindergleich finden die Pfiffigen heraus, dass öffentliche Toiletten oder Restaurants Steckdosen haben – doch wer möchte zwei Stunden in ersteren hocken und teuer Geld für das extra-Topping Strom ausgeben? Um sich finanziell unabhängig bewegen zu können, braucht es neben einer reichlichen Netzabdeckung auch viel Organisationsgeist und Ausstattungswillen.
Oh, DAS ist ein tolles Großprojekt!
…sagte nie ein backpackender Freelancer. Die Art deiner Arbeiten bestimmt auch die Art deiner Reisen: Bei gelegentlichen Trips in märchenhafte entlegene Regionen sind projektbasierte Arbeiten - wie einmalig ausgeschriebene Designarbeiten oder aber selbstständige Textarbeiten - von Vorteil. Diese können offline erledigt und späterhin verschickt werden. Langfristige Zusammenarbeiten oder Webprojekte binden dich wiederum an besser angebundene Regionen.
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Wie spät ist es bei dir gerade?
Deadlines waren schon in Deutschland nicht so deine Stärke? Dann wird das Reisen für dich zum doppelten Abenteuer: Die Zeitverschiebung ist vielen backpackenden Freelancern und Arbeitgebenden ein kleiner Dorn im Auge. Spontane, schnelle Projekte müssen in Kanada bis gestern geliefert werden und haben in Australien bis übermorgen Zeit. Für verbindliche Telefontermine musst du zur deutschen Arbeitszeit vor dem Hörer sitzen – und sei es 2 Uhr nachts. Entsprechende Apps und Erinnerungen sind hier von Vorteil.
Vorsicht ist die Mutter der Wertsachen
Im Hostel angekommen, eingecheckt, die Stadtkarte zur Hand: Du möchtest erst einmal die Umgebung erkunden. Doch was machen mit Laptop und Co? Wertvolle Sachen brauchen sichere Plätze. Neben ein paar hilfreichen Sicherheitsausstattungen kann es nicht schaden, sich im Vorfeld bei der jeweiligen Unterkunft über ein vorhandenes Schließfach zu informieren, um während der Ausflüge flexibler zu sein.
Die Sache mit der Währung
Du bist ein in Deutschland gemeldeter Freelancer und erhältst einen hübschen Lohn, der sich an deutschen Standards bemisst. Doch andere Länder, andere Sitten: In Australien beträgt der Mindestlohn etwa umgerechnete 15-16 Euro, die Lebenshaltungskosten fallen entsprechend höher aus. Mit einem zu niedrig angesetzten Freelancerlohn kannst du demnach in einigen Ländern zwar dein Brot erstehen, doch musst einen Bogen um die leckere Marmelade machen. Informiere dich also vorher, inwiefern die Währungsumrechnung einen Einfluss auf deine Reisen haben kann!
Mal aus dem Nähkästchen der digitalen Nomadin geplaudert: Die absolute Freiheit wird dich auf den Reisen nicht erwarten. Im Hinterkopf schwebt immer unbeirrbar der Gedanke an die noch zu erledigenden Projekte oder notwendigen Projektakquisitionen, wenn die Reisekasse leergespült ist.
Dennoch überwiegen die Vorteile des Reisens und Arbeitens klar. Die Möglichkeit, unterwegs Geld zu verdienen, ist in der Form schlichtweg einmalig. Und umgehst du mit etwas Geschick die Hindernisse, steht deinem Abenteuer nichts mehr im Wege. Also worauf wartest du noch?