Gastautor
· August 2020
· aktualisiert Februar 2025
Sind wir mal ehrlich: Niemand beschäftigt sich wirklich gerne mit dem Thema Steuern. Die Steuererklärung ist vielmehr eine Pflicht, mit der wir uns einmal im Jahr widerwillig auseinandersetzen. Den Rest der Zeit schieben wir das Thema lieber in die hinterste Ecke des Kopfes, schließlich haben wir mit unserer eigenen Arbeit bereits genug zu tun.
Diese Rechnung ist aber leider ein bisschen zu kurz gedacht. Denn wer vorab Zeit spart, verliert vielleicht hinten raus eine ganze Menge Geld. Denn Selbstständige haben im Vergleich zu Festangestellten viel mehr Möglichkeiten, Steuern zu sparen. Und mit ein bisschen organisatorischem Aufwand vorab, ist die Steuererklärung am Ende des Jahres nicht nur schnell gemacht, sondern auch noch um einiges lukrativer.
Grundsätzlich gilt: Wenn du eine Anschaffung von der Steuer absetzen möchtest, muss sie auch im Zusammenhang mit deiner selbstständigen Tätigkeit stehen. Dabei kommt es natürlich ganz auf dein Arbeitsfeld an: Wenn du deinen Lebensunterhalt als Künstler:in verdienst, kannst du beispielsweise die Anschaffung von Farben, Pinseln und weiteren künstlerischen Werkzeugen als Freelancer:in von der Steuer absetzen. Wenn du allerdings als selbstständige:r Physiotherapeut:in arbeitest, wird es schwer sein einen erkennbaren Zusammenhang für den Kauf dieser Waren zu belegen. Somit ist die Branche, in der du tätig bist, ausschlaggebend dafür, was du als sogenannte Geschäftsausgabe von der Steuer absetzen kannst.
Darüber hinaus kannst du eine Anschaffung nur dann steuerlich geltend machen, wenn du auch den entsprechenden Beleg dafür vorweisen kannst. Ohne eine Rechnung, die beweist, dass du auch wirklich selbst für die Arbeitsmittel gezahlt hast, wird es schwierig werden. Deswegen solltest du stets die Belege für alle deine betrieblichen Ausgaben aufheben.
Das musst du zum Glück aber nicht im Schuhkarton in der hintersten Ecke deines Kleiderschranks tun. Mittlerweile gibt es viele Apps, mit denen du deine Rechnungen einfach scannen und digital speichern kannst. Hier findest du eine Übersicht über die besten Buchhaltungsprogramme für Freelancer:innen, mithilfe dieser du alle deine Ausgaben digital hinterlegen kannst. So verlierst du nie wieder einen wichtigen Beleg.
Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Kosten, die du als Freelancer:in von der Steuer absetzen kannst. Dazu gehören:
Schauen wir uns die einzelnen Ausgaben einmal genauer an.
Gerade in einem selbstständigen Beruf ist es enorm wichtig, über neue Trends und Entwicklungen Bescheid zu wissen und zusätzliche Leistungen anbieten zu können. Sonst wird man schnell von der Konkurrenz überholt. Eine Möglichkeit dafür ist das Besuchen von Fortbildungen und weiterführenden Kursen.
Das Gute daran: Du lernst nicht nur etwas Neues dazu, sondern kannst die Kosten dafür auch von der Steuer absetzen. Dafür muss lediglich ein konkreter Bezug zu deiner selbstständigen Tätigkeit nachzuweisen sein. Sofern das der Fall ist, kannst du bis zu 4.000 € pro Jahr steuerlich geltend machen.
Gerade zu Beginn sind viele Selbstständige eher konservativ mit ihren Kosten und verzichten auf eine:n Steuerberater:in. Dabei kann einem der Gang zu einem Steuer-Profi gleich in zweifacher Hinsicht Vorteile bringen:
Dabei solltest du allerdings darauf achten, dass du lediglich die steuerliche Beratung zu betrieblichen Themen absetzen kannst. Tipps für deine private Lebensführung sind nicht von der Steuer absetzbar.
In der Regel berechnen Steuerberater:innen jedoch sowieso einen Pauschalbetrag, der für die gesamte Steuererklärung gilt. Diesen kannst du auch in voller Höhe geltend machen und bei deinem Finanzamt als Betriebsausgabe einreichen.
Darüber hinaus sind auch potenzielle Anwaltskosten steuerlich absetzbar für Selbstständige. Das betrifft sowohl beratende Leistungen deiner:s Anwalts:Anwältin als auch alle Kosten, die im Rahmen eines gerichtlichen Prozesses anfallen. Dazu gehören unter anderen Ausgaben für Expert:innen und Gutachter:innen, die für den Prozess beauftragt wurden.
Selbstständige sind oft viel unterwegs und fahren von einem Auftrag zum nächsten. Um die Kosten dafür als Freelancer:in von der Steuer abzusetzen, musst du dir allerdings nicht extra einen Firmenwagen anschaffen.
Sofern du dein privates Auto zu mehr als 90 % für die Ausübung deines Berufs nutzt, ist dein Wagen als Arbeitsmittel steuerlich absetzbar für Selbstständige. Dazu gehören sämtliche damit in Bezug stehende Aufwendungen, also Zinsen, Versicherungen, Treibstoff und Abschreibungen.
Wenn du kein Auto hast und für berufliche Verpflichtungen den öffentlichen Nahverkehr nutzt, kannst du alternativ die Fahrausweise dafür steuerlich geltend machen.
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Der Bereich der Werbungskosten kann ein bisschen als Sammelbecken für alle sonstigen Ausgaben angesehen werden, die im Rahmen deiner selbstständigen Tätigkeit so anfallen. Hier kannst du alles absetzen, dass für die Ausübung deines Jobs unbedingt nötig ist. Dazu gehören zum Beispiel die eingangs beschriebenen Farben und Pinsel, wenn du als Künstler tätig bist. Aber auch grundsätzliche Arbeitsmittel wie Briefmarken oder Aktenordner können bei den Werbungskosten angegeben werden.
Auch Bankführungsgebühren können hier geltend gemacht werden. Dabei ist es allerdings wichtig, dass du dein Konto nur für betriebliche Zwecke nutzt und keine privaten Zahlungen hierüber abwickelst. Das Anschaffen eines Geschäftskontos kann deswegen durchaus sinnvoll sein.
Wenn du für deine selbstständige Tätigkeit außerdem besondere Arbeitskleidung, wie zum Beispiel eine Uniform oder einen „Blaumann“ benötigst, kannst du auch dies als Freelancer:in von der Steuer absetzen Schicke Kostüme und Anzüge zählen hier allerdings nicht dazu.
Und schließlich kannst du auch Beiträge für Berufsverbände von der Steuer absetzen.
Ganz egal, ob du Büroräume hast, einen Platz in einem Co-Working-Space anmietest oder von Zuhause aus arbeitest: Die Kosten für deinen Arbeitsplatz kannst du als Betriebskosten für Freelancer:innen von der Steuer absetzen.
Wenn du in deiner eigenen Wohnung arbeitest, gibt es allerdings ein paar Besonderheiten zu beachten. So musst du zum Beispiel ein gesondertes Arbeitszimmer haben, um die anteiligen Kosten für Miete, Strom und Internet steuermindernd anzurechnen. Wer seinen Schreibtisch in einer Ecke des Wohnzimmers zu stehen hat, kann leider keine Kosten absetzen.
Zur Arbeit als Selbstständige:r gehört oft auch das Abschließen von verschiedenen Versicherungen. Wenn diese der Absicherung von betrieblichen Risiken dienen, kannst du sie in voller Höhe als Freelancer:in von der Steuer absetzen.
Je nach Branche und Betrieb können aber auch noch weitere Sonderversicherungen steuerlich geltend gemacht werden.
Neben betrieblichen Versicherungen gibt es natürlich auch noch weitere Absicherungen im privaten Bereich, die ebenfalls steuermindernd sein können.
Dazu gehören die folgenden Versicherungen:
Falls du dir nicht sicher bist, welche Ausgaben du als Freelancer:in von der Steuer absetzen kannst, haben wir einen kleinen Tipp für dich: Die Steuerspar-Suchmaschine von Accountable. Hierbei handelt es sich um eine hilfreiche Suchmaschine, in der du nach allen möglichen Ausgaben suchen und sofort Informationen zu ihrer steuerlichen Absetzbarkeit erhalten kannst.
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Mehr erfahrenGrundsätzlich gilt: Wenn du eine Anschaffung von der Steuer absetzen möchtest, muss sie auch im Zusammenhang mit deiner selbstständigen Tätigkeit stehen. Dabei kommt es natürlich ganz auf dein Arbeitsfeld an: Wenn du deinen Lebensunterhalt als Künstler:in verdienst, kannst du beispielsweise die Anschaffung von Farben, Pinseln und weiteren künstlerischen Werkzeugen von der Steuer absetzen. Wenn du allerdings als selbstständige:r Physiotherapeut:in arbeitest, wird es schwer sein einen erkennbaren Zusammenhang für den Kauf dieser Waren zu belegen. Somit ist die Branche, in der du tätig bist, ausschlaggebend dafür, was du als sogenannte Geschäftsausgabe von der Steuer absetzen kannst.
Mögliche Kosten, die du als Freelancer:in von der Steuer absetzen kannst, sind:
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Tino kennt sich als Mitgründer von accountable bestens mit Themen rund um Steuern aus.
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