Ursula Losekant ist Lehrbeauftragte an der Philipps-Universität in Marburg. Sie hat den M.A. in Deutscher Sprache und Literatur und Kunstgeschichte erworben, war Abteilungsleiterin in einem Warenhauskonzern und hat sich vor zwei Jahrzehnten als Personal-Coach selbstständig gemacht.
Praktisches Arbeiten und Studium – lässt sich das wirklich gut miteinander vereinen?
Ja, sehr sogar! Wenn es auch zu Bachelor- und Masterzeiten etwas anstrengender geworden ist als noch zu meiner Zeit. Da aber fast alle Studierenden über diverse Sprachkenntnisse, längere Auslandsaufenthalte und Praktika verfügen, bietet die Selbständigkeit eine Arbeitsweise, die Sie von vielen anderen unterscheiden wird.
Sie können darin ganz speziell Ihren Talenten nachspüren und sie zu Stärken entwickeln, die Sie später für Unternehmen besonders attraktiv werden lässt. - Oder Sie bleiben in der Selbständigkeit, wenn Sie bereits genügend Kontakte für den Vollerwerbsstart knüpfen konnten. Allerdings sollten Sie bei all dem Reiz der spannenden Aufgaben und eventuell deutlich besseren Bezahlung, als für Aushilfen üblich, eines nicht aus den Augen verlieren: Ihren zügigen Studienabschluss!
Praktisches Arbeiten als Eintrittskarte in berufliche Tätigkeiten
Er ist immer noch die Eintrittskarte Nr.1 für viele Tätigkeiten, gleichgültig ob angestellt oder freiberuflich, auch in ferner Zukunft, die heute für Sie noch weit weg zu sein scheint. Fertigkeiten, die im Studium erworben werden, z.B. Diskussionen führen, Präsentationen halten, Texte verfassen, dafür recherchieren etc., sind essentielle Bestandteile Ihres persönlichen Kompetenzpools, auf die Sie langfristig setzen können. Gepaart mit der besonderen Erfahrung, die Sie durch eine selbständige Tätigkeit gewinnen, legen Sie eine dauerhafte Basis für Kreativität, Selbstakzeptanz und ganz wichtig Selbstvertrauen. Sie lernen sich auf sich selbst zu verlassen. Auf wen sonst? Weiterhin erwerben Sie soziale Kompetenz, generieren und pflegen Netzwerke, bauen Führungseigenschaften auf, als da wären: realistische Ziele setzen, organisieren, entscheiden, kontrollieren, pragmatische Arbeitsmethoden entwickeln. Eines ist klar, wer sich selbst nicht führen kann, führt auch niemals andere erfolgreich.